Monday, December 04, 2006

Colca Canyon und bucklige Schotterpisten

Nach der Verabschiedung von Yvonne machten wir uns am folgenden Tag gleich auf die naechste Tour. Diesmal hiess das Ziel Colca Canyon, der auch als tiefster Canyon weltweit bezeichnet wird...sicherlich nur solange bis wieder jemand ein noch tolleres Messverfahren nutzt und irgend einen anderen Canyon mit diesem Titel belegt. Nichts desto trotz versprach diese zweitaegige Reise eine beeindruckende Landschaft gekroent von einer Besichtigung der beruehmten Anden Kondore.
Am Morgen des 2.11. wurden wir dann auch von einem Kleinbus der Reiseagentur Colonial abgeholt und konnten uns dann gleich einmal mit unserer bunten Reisetruppe vertraut machen. Das war schon ein buntes Haeufchen. Neben fuenf Peruanern befanden sich noch ein Hollaender, zwei Spanierinnen und ein englisches Paerchen im Bus. Das Tagesziel hiess am ersten Tag Chivay und stellt einen kleinen verschlafenen Ort mitten im Colca Canyon dar. Bevor wir jedoch dort ankamen passierten wir einige schoene Stellen, so auch einen 4800 Meter hohen Pass, wo die Luft schon recht duenn war, dafuer jedoch die Aussicht fantastisch.

Unterwegs passierten wir auch einige Lama Herden und uns wurde noch einmal der Unterschied zwischen den verschieden Arten erklaert..irgendwie kann ich die aber immer noch nicht auseinander halten, is ja auch egal, auf der Speisekarte heisst es eh alles Alpaca und kommt in der Regel etwas trocken daher.
Puenktlich zum Mittag kamen wir dann in Chivay an und konnten uns erst einmal staerken. Dies fiel bei mir etwas spaerlicher aus, da sich langsam ein unwohles Gefuehl in der Magengegend ausbreitete. Nach dem Mittag wurden wir dann in unsere Hotels gebracht und fuer den Nachmittag eine Wanderung von 2h mit anschliessendem Besuch der heissen Quellen des Ortes vereinbart. Bei den vielen Vulkanen in der Gegend hat wirklich jeder Ort ne heisse Quelle. Ab diesem Zeitpunkt trennten sich dann auch unsere Wege, denn waehrend Martin dem Plan der Reiseleitung folgte einschied ich mich im Hotel zu bleiben mehrere gebetsaehnliche Rituale vor dem Klo abzuhalten. Da sich die Situation auch zum Abend nicht besserte entschied ich mich die Abendveranstaltung auszulassen wobei ich jedoch liebend gern gesehen haette wie Martin die einheimischen Folkloretaenze praktiziert...laut Reiseleitung nicht schlecht ;-) Dank vieler Pillen (will gar nicht wissen was das war) und reichlich Tee war ich am naechsten Tag wieder halbwegs fit und konnte den Rest der Reise mit geniessen. Diesmal fuehren wir sehr frueh vom Hotel ab um rechtzeitig am sogenannten Kreuz der Kondore zu sein. Dieser Aussichtspunkt gilt als optimaler Beobachtungspunkt fuer die Anden Kondore. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir einige Stopps um Bilder von der imposanten Landschaft des Colca Canyons zu schiessen.

Gegen 9.00 Uhr erreichten wir nach knapp zweistuendiger Fahrt das Kreuz der Kondore und gesellten uns eiligst zu den bereits wartenden Touristen vor Ort. Doch leider schien dies kein Tag fuer Kondore zu sein, denn waehrend der knapp einstuendigen Wartezeit passiert schlichtweg nichts. Stattdessen beschaeftigten wir uns bereits zunehmend mit weiteren Motiven - beispielsweise mit der wohl erfolgreichsten kleinen Verkaeuferin vor Ort:

Etwas enttaeuscht begaben wir uns mit dem Bus auf die Ruecktour. Da merkte jedoch unsere Reiseleiterin einen weiteren moeglichen Aussichtspunkt an, der eventuell Erfolg versprach. So fuhren wir anstatt zurueck ein kleines Stueckchen weiter zum Mirador del Tapay. Dort waren keine Touristen vor Ort was uns nicht gerade zuversichtlich stimmte. Trotzdem kletterten wir alle aus dem Auto und suchten fieberhaft in der Schlucht nach den Voegeln. Kurz darauf war es dann auch soweit. Wie bestellt waren tief in der Schlucht junge Kondore zu beobachten die langsam aufstiegen. Also doch Glueck gehabt... Das darauf folgende Spiel der langsam aufsteigenden Kondore dauerte eine Weile, war aber keineswegs langweilig. Schliesslich wollte jeder ein moeglichst gutes Bild von den Kondoren machen. Ingesamt sahen wir vier Kondore von denen einer wie auf Bestellung recht nah an uns verbeiflog und alle somit die Chance hatten ein Bild zu schiessen.

Gluecklich und zufrieden stiegen wir anschliessend in Bus und machten uns auf die Rueckfahrt. Ueber Chivay, wo es wieder ein Mittagessen gab, fuhren wir in knapp vier Stunden zurueck nach Arequipa. Leider liessen uns die sehr holperigen Strassen kaum schlafen, was dazu fuehrte das wir uns nur noch mehr auf das Hostel und das Bett freuten. Fuer den naechsten Tag nahmen wir uns einen Ruhetag vor...

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