Friday, December 08, 2006

Wunden lecken und auf nach Puno

Nachdem wir froh waren uns noch fuer eine weitere Uebernachtung im Hostal in Arequipa entschieden zu haben, hiess es am 7.12. Sachen packen und auf nach Puno. Frueh morgens quaelten wir uns aus dem Bett und konnte noch vor dem Fruehstueck unsere sauberen Sachen in Empfang nehmen. Ich glaube es ist so ziemlich alles was wir mit auf dem Misti hatten dreckig und verdammt staubig geworden. Umso froher waren wir, die Sachen noch schnell in die Reinigung geben zu koennen. Nun ja, das Ausschecken verlief ganz zuegig und in einem Taxi (ein Lada!!! - ganz grosses Kino) fuhren wir dann zum Busbahnhof. Eigentlich hatten wir uns einen Bus um 10.30Uhr ausgesucht, mussten jedoch am Busbahnhof erfahren, dass dieser vollkommen ausgebucht war. Somit blieb uns nur der naechste moegliche Bus um 13.30Uhr. Die Zeit bis dahin verbrachten wir dann wartend in dem Wartesaal des Busbahnhofes. Ist ja auch mal ganz spannend sich fuer knapp drei Stunden des bunte Treiben der Leute anzusehen.
Puenktlich um 13.30Uhr erschien unser Bus am Terminal und wir verstauten unsere Sachen und nahmen Platz. Uns war lediglich ein wenig mulmig zumute, da bei der Abgabe der Rucksaecke keine Bestaetigungen, Quittungen oder zumindestens Nummern verteilt wurden. Somit ist also die Entgegennahmen der Sachen am Zielort reine Vertrauenssache. Dann ging es auch schon los und nach einiger Zeit liessen wir dann auch Arequipa hinter uns. Da die Fahrt fuer ca. 6 Stunden angegeben war, wurde auch ein entsprechendes Unterhaltungsprogramm geboten. Juhu..Video an Bord, also wird es doch nicht ganz so langweilig. Waehrend allerdings die meisten Filme hier auf Englisch laufen und einen spanichen Untertitel haben, war dies leider nicht im Bus so. Dort gab es nur synchronisierte Filme und somit kann ich jetzt auch mitreden, wenn es um die spanischen Versionen vom "Letzten Mohikaner" und "Geronimo" geht. Keine Ahnung uebrigens warum es unbedingt zwei Indianerfilme seinen mussten. Egal, langweilig wurde die Fahrt trotzdem nicht, denn hinter Arequipa zeigte der Busfahrer sein ganzes Koennen, indem er Kurven im Schumacher-Stil schnitt und hin und wieder die Reifen quietschen liess. Das mag ihm sicher gefallen haben, den peruanischen Mitreisenden war dies anscheinend auch ziemlich egal, aber zwei Deutsche guckten sich in jeder Kurve aufs neue an und hofften das sie heil ankommen.
Nach knapp sechs Stunden hatten wir es dann auch geschafft. In der Zwischenzeit war es schon recht dunkel geworden und so wurden wir vom Lichtermeer in Puno empfangen. Dort am Busbahnhof informierten wir uns sogleich ueber eine moegliche Weiterfahrt nach La Paz, da wir ohnehin nur einen Tag in Puno eingeplant hatten. Mit dem Taxi ging es dann direkt zum Hostel Don Julio (was uebrigens auch der Name eines superleckeren Tequillas ist..aber das was nicht der Beweggrund fuer diese Hotelwahl) und dort bekamen wir auch problemlos ein Zimmer, worueber wir sehr froh waren. Nach dem Abladen der Sachen machen wir noch einen kleinen Gang durch die Gemeinde und fanden uns dann zum Abendessen in der Pizzeria Machu Pizza ein. Danach ging es dann direkt zurueck ins Hotel, denn am naehsten standen die schwimmenden Insel der Uros auf dem Programm. Dies ist wohl die groesste (vielleicht auch einzige wirkliche) Attraktion von Puno. Am naechsten Morgen schlenderten wir dann ohne Eile zum Hafen und wurden, kaum dort angekommen, von einem Schlepper - in Personalunion war auch gleichzeitig der Kapitaen des Kahns - angesprochen. Da der Preis guenstig war und die Abfahrt fuer die naechsten Minuten veranschlagt war, schlugen wir ein und befanden und kurz darauf auf einem Boot mit ein paar anderen Touris. Zwanzig Minuten spaetern ging es dann auch wirklich los und wir fuhren auf die bekannten Insel.

Diese Insel sind leider keine Originalinseln mehr (die sind naemlich abgesoffen) sondern wurden speziell fuer Touristen erstellt. Es sind Schilfinseln die im Titicaca-See schwimmen und auf denen sind verschiedene Wohnhuetten oder andere Gebaeude einer Dorfgemeinschaft befinden.

Das Ziel des Tages war die Anfahrt von drei Insel, doch uns wurde schon nach der ersten Insel klar.."haste eine gesehen, kennste alle" (Zitat Martin). Das is jetzt keine Abwertung der Inseln an sich, denn es ist schon interessant zu sehen wir die Menschen dort leben und wie dieses Leben auf den Inseln funktioniert, doch der Ueberraschungseffekt nimmt schon mit jeder weiteren Insel ab, das sich lediglich die Anordnung der Haeuser bzw. die Verkaufsgegenstaende der Leute aendern.

Nach ca. drei Stunden fuhr unser Boot wieder zurueck in den Hafen von Puno und wir testeten an einem Imbiss im Hafen die oertlichen Fischgerichte. Nachdem wir in den letzten Tagen und Wochen doch sehr oft Fleich probiert hatten (Alpaca trocken und ganz trocken), war dies eine willkommene Abwechslung. Und was soll ich sagen, es war lecker und zudem sehr guenstig.

Mit der Gewissheit unseren Tagesplan "geschafft" zu haben, fuhren wir noch schnell zum Busterminal und kaufte Tickets fuer eine Fahrt nach La Paz am naechsten Morgen. Somit heisst es also...Adios Peru..es war super und Bolivien wir kommen!!

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