Friday, December 15, 2006

Die Strassen von La Paz

Die erste gute Nachricht...wir leben noch!! Die letzte Woche war sehr ereignisreich, liess uns jedoch aufgrund der fehlenden technischen Infrastruktur (Stichwort Wueste) kaum eine Chance den Blog aktuell zu halten. Das soll sich hiermit aendern...

Was bisher geschah..Waehrend eines relativ kurzen Aufenthaltes in Puno haben wir den Direktbus nach La Paz gebucht und sind am 9.12. fruehmorgens in Richtung bolivianische Grenze aufgebrochen. Dank einer relativ schnellen Abfertigung - Einer arbeitet und drei Andere schauen zu - erreichten wir La Paz geben Mittag. Schon die Einfahrt in den Talkessel der Stadt liess einen erahnen in welchen Dimensionen sich die Stadt erstreckt. Vorab muss noch erwaehnt sein, dass wir relativ viele Informationen hinsichtlich der Kriminalitaet in La Paz erhalten hatten. Nicht nur die verschiedenen Reisefuehrer wiesen immer wieder darauf hin, sondern auch Berichte anderer Reisender bestaetigen hier und da die vorherrschende Meinung in La Paz besonders auf die Wertsachen zu achten. Mit also etwas gemischten Gefuehlen im Bauch machten wir uns nach der Ankunft auf die Hotelsuche. Der Kreis der moeglichen Hotels wurde dann waehrend der Taxifahrt auf das beste Hotel heruntergekuerzt und durch ein wenig Glueck bekamen wir auch ohne vorherige Reservierung im Hotel Rosario (drei Sterne) ein Zimmer, worueber wir sehr gluecklich waren. Dank der relativ guenstigen Unterkuenfte in Bolivien, riessen die Kosten von knapp 40 US-Dollar auch kein Loch in unsere Reisekasse.
Kurz darauf begaben wir uns gleich einmal auf einen kleinen Gang durch die Gemeinde. Was in La Paz schnell festzustellen ist, es gibt eigentlich keine Supermaerkte, sondern alles spielt sich auf der Strasse ab. Egal ob man auf der Suche nach einem Schluepfergummi oder einem Waschbecken ist, es gibt einfach alles auf bzw. an der Strasse. Dementsprechend lebendig ist auch das Treiben in der Stadt. Ausserdem scheint das Chaos irgendwie System zu haben, zumindestens schienen selbst die etwas wirren Verkabelungen keine Probleme hinsichtlich der Elektrizitaet erkennen.

Den ersten Tag beschlossen wir dann in einem Restaurant in der Naehe des Hotels und nahmen uns fuer den folgenden Tag eine Stadttour mit einheimischen Guide vor. Dank der im Hotel befindlichen Reiseagentur war diese Tour auch schnell gebucht und so verbrachten wir den folgenden Tag mit einem Guide, der uns die verschiedenen Ecken von La Paz zeigte und Besonderheiten erklaerte. So wurde uns bespielsweise erklaert, dass Frauen in traditionellen Kleider und mit einem Hut zeigten, dass sie verheiratet waren, waehrend Frauen ohne Hut noch auf der Suche waren. Somit wussten wir auch vor welchem Typus wir uns vorzusehen hatten ;-). Die Stadtfuherung brachte uns an einige interessante Orte, die wir wohl so nicht entdeckt haetten, bspw. zu einem Aussichtpunkt im Zentrum der Stadt mit Blick auf das hoechste Fussballstadion der Welt.

Nach ca. vier Stunden war die Fuehrung vorueber und wir beschlossen den Nachmittag in einem netten Cafe, dass wir in der Zwischenzeit fuer uns entdeckt hatten.
Langsam begannen wir auch schon unsere Abreise aus La Paz vorzubereiten, was hauptsaechlich aus der Suche nach einer passenden Busgesellschaft bestand. Um moeglichst ohne umstaendliche Umsteigeprozeduren nach Uyuni (ca. 600km) zu kommen, suchten wir einen Direktbus nach Uyuni der uns nachts dorthin bringen sollte. Auch hier war uns das Reisebuero im Hotel sehr behilflich und wir erhielten die Info am naechsten Tag die passenden Tickets samt zugehoeriger Informationen im Reisebuero abholen zu koennen. Somit war der 11.12. dann auch schon wieder der Tag des Abschieds aus La Paz, wobei wir uns so langsam richtig an die Stadt gewoehnt hatten und die anfaenglichen Bedenken fast vollends verschwunden waren.
Morgens gingen wir dann gleich in die Reiseagentur um die Tickets zu bestellen (tags zuvor war es aufgrund des Sonntags nicht moeglich). Hier erlebten wir dann einen dieser wahnwitzigen Zufaelle, die die Welt ganz klein erscheinen lassen. Direkt vor der Reiseagentur im Hotel trafen wir dann ploetzlich Annegret Willems, eine ehemalige Arbeitskollegin von Martin und mir aus der Hamburger Beratungsfirma atways. Ueberrascht und erfreut zugleich begruessten wir uns und erfuhren, dass sie gerade mit ihrem Mann in La Paz angekommen war um hier den Urlaub zu beginnen. Wir verabredeten uns darauf fuer den Abend zum Essen um vor unserer Abfahrt gegen 21.00 Uhr noch einmal ein wenig zu plaudern.

Den Tag verbrachten wir dann hauptsaechlich im Stadtzentrum, am sogenannten Prado um schliesslich wieder in unser favorisiertes Cafe zu gehen. Ich hoffe die Karten, die wir in diversen Cafe's geschrieben haben, kommen noch vor unserer Ankunft in Deutschland bei den bedachten Personen an. Wie sich bisher herausstellte, kann dies naemlich recht lange dauern...
Nun ja, abends trafen wir uns dann wie verabredet zum Abendessen in einem einheimischen Lokal, wo wir aufgrund der fehlender Uebersetzungen einfach ein paar wilde Sachen aus der Karten waehlen um somit erst mit dem Servieren sahen, was wir eigentlich bestellt hatten. War aber alles schliesslich alles halb so schlimm.. ;-)
Kurz nach 8 Uhr machten wir uns dann mit dem Taxi auf zum Busterminal und bestiegen dann unseren Nachtbus nach Uyuni...Eine unbequeme Nacht sollte vor uns liegen.

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