Monday, December 04, 2006

Machu Picchu einmal hoch und runter..

Okay, am 29.11. war es dann endlich soweit. Puenktlich um 4.00 Uhr klingelte der Wecker und wir machten uns der Reihe nach startklar. Mit einigen speziellen Vorbereitungen (Ein Hoch auf Immodium akut!) machten wir uns dann auf den Weg Richtung Machu Picchu. Vor uns lag laut Plan eine knapp zweistuendige Wanderung ueber ca. 1700 Stufen hinauf zur Inka Stadt. Um 6.00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Zunaechst fuehrt der Weg eine knappe halbe Stunde dem Fluss Urumba entlang und geht dann direkt in den Wald und damit verbunden zum recht steilen Aufstieg. Da wir ja alle gut durchtrainiert waren, hatten wir die besten Voraussetzungen fuer solch eine Klettertour. Nunja, wir haben sicherlich hin und wieder ein Paeuschen gemacht, aber dann doch eher wegen der zunehmend atemberaubenden Aussicht, die mit jeden Hoehenmetern stetig besser wurde. ( Der Rest faellt unter das Motto kuenstlerische Freiheit und persoenliche Interpreation des Aufstiegs.)

Gegen 8.00 Uhr erreichten wir dann auch alle mit einer gesunden Gesichtsfarbe versehen den Eingang von Machu Picchu. Die Karten hatten wir uns vorher schon in Cusco besorgt und somit auch hier keinerlei Formalitaeten zu erledigen. Lediglich das Ausfuellen der Eintrittskarte hatten wir vergessen und dann etwas Pech, als sich in der Zwischenzeit eine Gruppe von wohl 50 Kinder am Eingang einfand. Da jedoch gebuchte Touren noch vor den Kinder den Eingang passieren konnten, schlossen wir uns kurzerhand einer Truppe an und umgingen somit einer wohl recht langen Wartezeit. Da waren wir nun..in Machu Picchu. Mit dem Reisefuehrer und einer empfohlenen Wanderroute durch Machu Picchu bewaffnet, machten wir uns auf den Weg. Das erste Ziel war der Mirador bzw. Aussichtpunkt, von dem man einen wunderbaren Blick ueber die ganze Stadt hat. Die Motive von Postkarten oder generell Bilder von Machu Picchu stammen von dieser Stelle. Dort angekommen konnten wir nun Machu Picchu in seinem vollem Umfang sehen..naja, zugegeben nicht ganz, denn leider war es zu dieser fruhen Morgenstunde noch bedeckt und die Wolken hingen direkt in der Stadt, so dass der Blick fuer einige Teile immer nur kurz sichtbar war. Dies sollte sich aber im Verlaufe des Tages aendern. Fuer einen ersten gebuehrenden Eindruck von der Stadt reichte es jedoch allemal. Das hier gezeigte Bild stammt von einem spaeteren Zeitpunkt als die Sicht schon bedeutend besser war. Nachdem wir jetzt der ersten Eindruck von Machu Picchu bekommen hatten, starteten wir unseren Rundgang mit Reisefuehrer als Ersatz fuer einen peruanischen Fuehrer vor Ort. Bei so einem persoenlichem Fuehrer kann man Glueck oder Pech haben, wie wir auch spaeter bei anderen Reisegruppen feststellen konnten, denn das Englisch-Level der Fuehrer differiert sehr stark, so dass man teils sehr die Ohren spitzen muss um den Aussagen der Fuehrer zu folgen oder gar zu verstehen. Von solchen Problemen unberuehrt erkundeten wir das gesamte Areal. Lediglich ein kurzer aber heftiger Regenschauer unterbrach unsere Tour fuer eine Weile.

Nun ein kurzer Exkurs zu Machu Picchu. Das gesamte Gebiet ist ein erklaertes Weltkulturerbe der Menschheit. Sowohl die Natur wie auch die Kultur gelten als geschuetzt, was es nur ein weiteres Mal auf der Welt gibt. Die Inkastadt ist von drei Seiten von schroffen Felsen umgeben, bei denen einem gut schwindelig wird wenn man an den Rand der Stadt geht. Schutzzaeune gibt es dort uebrigens nicht. Weiterhin liegt die Stadt auf einer Hoehe von ca. 2500m und kann vom Tal des Flusses nicht gesehen werden. Der grosse Berg auf den Bilder, der auch als Bewachungsturm genutzt wurde, heisst Waynapicchu. Der gesamte Komplex ist ca. 900 m lang und 500 m breit und dabei eindeutig in verschiedene Teilbereiche unterteilt. Es gibt eine Oberstadt mit dem Palastviertel, einen halbrunden Sonnentempelturm und ein darunter liegendes koenigliches Mausoleum. Ein Tempelviertel komplettiert die Oberstadt. Gegenueber der Oberstadt erhebt sich die Unterstadt mit dem Gefaengnisviertel, dem Lager- und Speicherviertel sowie den Vierteln fuer die Handwerker und Intellekturellen. Ein Wohnviertel schliesst auch diesen Teil ab. Die gesamte Anlage ist weiterhin von terassierten Haengen umgeben auf denen der landwirtschaftliche Anbau stattfand. Interessant ist sicherlich, dass Machu Picchu in der Lage war sich selbst zu versorgen und somit unabhaengig war. So, das soll es an Theorie gewesen sein, wir wollen ja nicht das in diesem Blog gescrollt wird. ;-)

Festzuhalten bleibt das wir mehrere Stunden damit verbrachten die Anlage zu besichtigen und ich denke wir haben nichts wesentliches ausgelassen. Wie wir dann mit zunehmender Mittagszeit feststellen konnten, waren in der Zwischenzeit die Tagestouristen eingetroffen und es wurde merklich voll auf der Anlage. Wir nutzen die Zeit und machten einen Abstecher zum schon genannten Berg Waynapicchu. Dort war es moeglich ueber einen Wander- bzw. Kletterpfad bis auf die Spitze zu steigen und mal einen ganz anderen Blick auf die Stadt zu erhalten. Also schlugen wir den Weg ein, passierten ein Wachthaeuschen wo man sich namenlich eintragen musste und gingen dann weiter. Der Grund fuer so einen Eintrag ist schlichtweg der, das Pfad auf die Berspitze sagen wir einmal nicht so einfach ist und es in der Vergangenheit schon Abstueze gab. Nach kurzer Wegstrecke konnten wir uns selbst davon ueberzeugen als es eine in den Berg gehauene Treppe hinaufging. Diese wurde allerdings zunehmend schmaler und waehrend auf der linken Seite noch der Felsen halt bot, konnte man auf der rechten Seite ( was ca. 50 cm von der linken Seite waere) eine 100m tiefe Schlucht bewundern.. Martin als ein Mann aus den rauhen und hohen Gegenden Deutschlands (hihi) sah darin nicht so grosse Probleme und stuermte die Treppe hinauf und auch gleich weiter zur Bergspitze. Yvonne und meineiner betrachteten die Sache etwas ausfuehrlicher und schaetzen die Lage noch einmal genau ab. Das Martin sich auf unsere Zurufen nicht mehr meldete, kletterte ich einmal hinterher und traf ihn dann auf halbem Weg zur Spitze. Er hatte in der Zwischenzeit auf dem oberen Plateau ein paar Bilder geschossen und sich dann wieder herunter begeben.

Sichtlich froh dies unbeschadet ueberstanden zu haben, liessen wir den Waynapicchu hinter uns und kehrten in die Inkastadt zurueck. Dort setzen wir unseren Rundgang fort und kletterten abschliessend noch einmal auf den Mirador um ein paar Bilder bei dem in der Zwischenzeit aufgekommenen Sonntagswetter zu schiessen.

Nach knapp 5 Stunden in der Anlage begaben wir uns wieder zum Ausgang und anschliessend auf den selben Weg der uns schon zur Stadt gebracht hatte...also wieder Treppen laufen... Der Abstieg war natuerlich viel angenehmer jedoch auch sehr anstrengend. Erleichtert erreichten wir dann gegen 14.30 Uhr Aguas Caliente und erfrischten uns im Hostel ein wenig bevor es auf die abschliessende Zugfahrt nach Cusco ging.

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